Im Rahmen der gemeinsamen Ausbildung der Kooperation fand am 1. September 2018 ein Dienst für alle Mitglieder der drei Ortsfeuerwehren statt. Dazu hatte Drögennottorfs Ortsbrandmeister Jan Jeß eine Übungslage mit einem Verkehrsunfall und Gefahrgut an den Windkrafträdern in Drögennottorf vorbereitet. Nachdem sich die Übungsteilnehmer in Drögennottorf getroffen und das Personal auf die vier Fahrzeuge der Kooperation verteilt hatten, erklärte Jan Jeß die Lage:
In Höhe eines Windkraftrades Richtung Strothe ist ein PKW mit Anhänger verunglückt. Auf dem PKW-Anhänger befinden sich Fässer mit Gefahrgutkennzeichnung. Das LF10 Römstedt übernimmt die Einsatzstelle des Unfalls. Der GW-L2 und die beiden TSF aus Drögennottorf und Masbrock-Havekost bauen eine Wasserversorgung vom Ortsausgang Drögennottorf bis zur Einsatzstelle auf. Das TSF Drögennnottorf übernimmt außerdem den Aufbau der Not-Dekon an der Einsatzstelle.
Die Kooperation verfügt über keine spezielle Gefahrgutausrüstung. Dennoch sollte sich jede Wehr mit diesem Thema auseinandersetzen. Wenn man die Augen offen hält, entdeckt man auch auf unseren Landstraßen oft Fahrzeuge mit Gefahrgutkennzeichnung. Daher ist ein Unfall auch im Zuständigkeitsbereich der Kooperation nicht ausgeschlossen. Bis zum Eintreffen der entsprechenden Spezialkräfte kann es durchaus längere Zeit andauern, und in dieser Zeit ist die Kooperation eventuell alleine vor Ort.
Der Übungsteil Gefahrgut wurde daher nach den GAMS-Regeln (Gefahr erkennen, Absperren, Menschenrettung, Spezialkräfte nachfordern) für Feuerwehren ohne Spezialausrüstung abgearbeitet.
Bereits auf der Anfahrt stoppte das LF10 in gebührendem Abstand zum Unfallort und sperrte den Gefahrenbereich im Umkreis von 50 Metren ab. Ein Trupp unter PA erkundete die Lage. Die Fässer wurden zum Glück nicht beschädigt. Der Gefahrstoff konnte anhand der UN-Nummer als Essigsäure identifiziert werden. Anschließend wurde eine verunglückte Person aus dem PKW befreit und mit Unterstützung eines 2. PA-Trupps aus dem Gefahrenbereich verbracht. Beide Trupps und der Verunfallte kamen direkt zur Not-Dekon, die zwischenzeitlich genauso wie die Wasserversorgung aufgebaut worden war.
Zum Abschluss der Übung wurden die Bereich Not-Dekon und der Gefahrgutunfall nochmals mit allen Teilnehmern besprochen. Das Fazit der Übung ist, dass mit den Mitteln der Kooperation auch in diesen besonderen Lagen vor Eintreffen der Spezialkräfte mehr erreicht werden kann, als sich viele Übungsteilnehmer vorher bewusst waren. In weiteren kleinen Ausbildungsabschnitten sollen die Themen wie Rettung aus dem PKW und Gefahrguteinsatz vertieft werden.